Wir gehen jetzt einmal, dein Kosmetikstudio zuhause soll einen gewissen Grad an Professionalität haben. Du willst nicht nur schwarz ein paar Euro dazu verdienen, sondern willst wirklich von diesem Kosmetikstudio leben können, auch wenn du dein Studio im ersten Schritt vielleicht nur zuhause betreibst. Dann brauchst du Werbung und Marketing – zumindest die Basics, weil dir sonst schnell die Kundinnen ausgehen.
Wir haben hier ein paar Tipps für dich zusammen gestellt, mit denen du günstig Marketing für dein Kosmetikstudio machen kannst.
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So viele Kunden braucht dein Kosmetikstudio
Als ersten Schritt musst du dir ausrechnen, wie viele Kunden du brauchst um Leben zu können. Einfache Mathematik reicht. Sagen wir, du möchtest 3.000 Euro Gewinn haben. Du verlangst für ein Nageldesign 50 Euro. Pro Kundin musst du 10 Prozent deiner Einnahmen an Materialkosten wegrechnen, bleiben dir 45 Euro Gewinn pro Kundin. Allerdings: Bei Einnahmen von 3.000 Euro pro Monat musst du auch Umsatzsteuer bezahlen und die kommen von deinem Gewinn weg. Je nachdem, ob Deutschland oder Österreich, zahlst du 19 oder 20 Prozent Umsatzsteuer. Dir bleiben also in etwa 40 Euro pro Kundin.
40 Euro x 75 Kunden = 3.000 Euro
Du brauchst also 75 Kundinnen pro Monat, um von deinem Geschäft leben zu können. Wenn du Finanzamt und Sozialversicherung abziehst, bleiben dir etwa 2.000 Euro pro Monat übrig. Das rechnest du mal elf Monate (einen Monat gönnst du dir Urlaub bzw. bist krank), macht also einen jährlichen Gewinn von 22.000 Euro.
Nur: Wie kommst du zu diesen 75 Kundinnen? Das sind 19 Kundinnen die Woche, bzw. vier bis fünf pro Tag, die an deiner Türe läuten müssen.
Marketing Tipps fürs Kosmetikstudio
Keine Angst, wir empfehlen dir jetzt nicht, eine teure Webseite erstellen zu lassen und dich tief in die SEO-Materie einzuarbeiten, einen Blog aufzubauen oder einen Youtube-Kanal zu starten. Nein, du beginnst mit ganz einfachen Schritten:
Empfehlungsmarketing: der schnellste Weg zu mehr Kunden.
Du hast sicher schon Kundinnen, Freundinnen von dir, Nachbarinnen oder Kundinnen, die du aus deinem früheren Job mitgenommen hast. Das sind deine Multiplikatoren. Sie kennen sicher andere Frauen, die eine gute, verlässliche Kosmetikerin suchen. Jetzt machst du folgendes:
Belohnungen für Empfehlungen
Für jede neue Kundin, die auf Empfehlung einer Bestandskundin kommt, gibt es eine Belohnung. Du kannst zum Beispiel 30 Prozent auf die nächste Behandlung geben. Die neue Kundin braucht nur zu sagen, dass sie auf Empfehlung kommt. Und schon trägst du das in dein Buch ein.
Was sehr gut funktioniert: Mache eine zeitlich befristete Aktion draus, zum Beispiel:
Freundinnen-Monat September! Bring eine Freundin und erhalte 50 Prozent Rabatt auf deine nächste Behandlung
Bonuskarten: Alt, aber bewährt
Ja, Bonuskarten funktionieren. Die kosten nicht viel, du kannst sie in den meisten Online-Druckereien produzieren lassen, dort gibt es auch fertige Layouts.
Der große Vorteil: Wenn jede 8. Behandlung nur die Hälfte kostet, kommen deine Kundinnen sieben Mal vorher zu dir. So schaffst du Stammkunden.
Marketing für Kosmetikstudios: Die Online-Basics
Unternehmenseintrag auf Google
Gut, jetzt wirst du also schon empfohlen. Aber gut wäre es auch, gefunden zu werden. Viele Frauen wollen rasch und unkompliziert dran kommen und nicht wochenlang auf einen Termin warten. Deswegen: Erstelle ein Unternehmensprofil auf Google. Das ist simpel und kostet nix. Und es geht auch, bevor du eine Webseite hast. Wer jetzt nach “Kosmetikstudio in der Nähe” googelt, findet dich.
Noch etwas: Bitte deinen Kundinnen, eine Bewertung auf Google abzugeben. Andere Kundinnen werden das lesen.
Instagram-Kanal
Instagram ist wirklich die beste Möglichkeit, zu zeigen, was du kannst. Einen Instagram-Kanal wirst du selbst haben, erstelle einfach ein zweites Profil und poste auf beiden Profilen. Bitte deine Kundinnen, den Kanal zu abonnieren. Und stelle deine Behandlungen online.
Mehr Umsatz pro Kundin
Wir haben vorhin ausgerechnet, dass dir nur etwa 40 Euro pro Kundin bleiben. Nehmen wir an, du bist etwa eine Stunde lang mit deiner Kundin beschäftigt, einschließlich Vor- und Nachbereitung, dann ist das keine berauschend hohe Summe. Statt also viele Gedanken aufs Marketing zu verschwenden, solltest du dir überlegen, wie du mehr Geld pro Kundin rausholen kannst. Hier sind noch ein paar Tipps dazu:
Upselling
Überzeuge deine Kundin dazu, noch einen weiteren Service bei dir zu buchen. Statt eines schlichten Nageldesigns bietest du ihr Schmucknägel an, die mehr kosten. Oder darf es ein schnelles Tages-Make-Up sein? Jetzt im Set für nur 15 Euro zusätzlich!
Oder verkaufe zusätzliche Produkte, etwa eine Pflegecreme, an die nur Kosmetikerinnen herankommen und die du deiner Kundin jetzt exklusiv anbieten kannst.
Wichtig: Sei kreativ, aber sei nicht pushy. Niemand will etwas angedreht bekommen. Aber wer gut beraten wird, der gibt auch gerne Geld aus.
Große Marketing-Aktionen haben Zeit
Ein gut gemeinter Ratschlag: Lass dir Zeit mit großen Aktionen. Du brauchst am Anfang keine Webseite. Du musst auch dein Auto nicht gleich mit deinem Firmennamen folieren lassen. Warte erst einmal sechs Monate ab und schau dir an, ob du dich in deiner Rolle als Chefin deines Kosmetikstudios wohlfühlst. Erst dann kannst du nach und nach anfangen, deine Marketing-Maßnahmen auszubauen und eine Webseite in Auftrag zu geben oder auch in Google-Ads zu investieren.
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